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Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet.
David Hume
Im Juli und August 2019 bin ich mit dem Bernina Express und dem Glacier Express quer durch die Schweiz gefahren. In Zermatt hatte ich ein paar Tage Zeit, und neben dem „Pflichtprogramm Matterhorn“ blieb auch genug Zeit zum Wandern. Eine leichte und sehr schöne Wanderung war die 5-Seen-Rundwanderung.
Touren-Steckbrief
Route: 5-Seenweg-Wanderung, Ausgangspunkt Zermatt, Schweiz
Zeit in Bewegung: 02:19 bei 3,6 km/h
Streckenlänge: 8,46 km
Aufstieg: 130 m
Abstieg: 460 m
Startpunkt: Blauherd Bahnstation
Endpunkt: Sunnega Bahnstation
Schwierigkeitsgrad: mittel, einige Steigungen
GPX-Track und Profil unter: https://www.komoot.de/tour/82686517
Nutzung des Tracks auf eigenes Risiko – beachte immer die Anforderungen der Strecke vor Ort! Der Track ist getrackt, wie ich gelaufen bin. Einen bereinigten GPS-Track findest du auf der Touristikseite von Zermatt hier.
Die Wanderung
Was für ein nebliger Morgen! Nach einem guten Frühstück im Hotel mache ich mich mit meiner Begleitung auf zur Fünf-Seen-Rundwanderung. Von Zermatt aus fahren wir mit der wirklich sehr steilen Zahnradbahn zunächst rauf bis zur Sunnegga Station und dann im Nebel weiter bis Blauherd hinauf.
Die Bahnpreise sind schon ordentlich (ca. umgerechnet 40 Euro insgesamt für zwei Personen, mit der Suiss Half Fare Card), aber was soll’s – Rauflaufen kommt grade nicht in Frage. Oben angekommen, sieht man, dass man nichts sieht. Blauherd liegt in dickem, waberden Wolkennebel und ich bin enttäuscht. Hoffentlich bleibt es nicht so lange so. Wir verbringen noch ein wenig Zeit in der Station, in der Hoffnung, dass sich der Neben schnell lichtet, laufen dann aber los.
Da uns auf dem Weg zunächst die Weitsicht fehlt, entdecken wir dafür viele schöne Bergwiesenblumen, geschmückt mit kleinen, funkelnden Tauperlen. Selbst die Schmetterlinge sind rausgeputzt und warten, bis sie von der Sonne, die sich langsam durch die Wolken kämpft, wieder getrocknet werden. Auch Herr Murmeltier wird von der Sonne aus seinem Bau gelockt und macht ein paar Dehnübungen am Felsen.
Highlight der Tour sind natürlich die fünf verschiedenen Seen Stellisee, Grindjisee, Grünsee, Moosjisee und Leisee, die alle so unterschiedlich sind, wie sie nur sein können. Der eine grün-klar, der andere türkis-matt, mal steinig-felsig, mal zum Baden geeignet. Aber nicht nur die Seen sind wundervoll: An kleinen und größeren Wasserfällen, Felsen und Geröll vorbei, an spektakulären Aussichten.
Sorgen, dass wir irgendwo alleine sein könnten, brauchen wir nicht haben. Der Weg ist heute eine Wanderautobahn, zudem ist alles sehr gut ausgeschildet.
Überwiegend führt uns der Weg bergab, doch zum Ende kommt noch ein steiler Anstieg, den wir durch sehr langsames Gehen und leicht außer Atem gut bewältigen. Ich kühle meine Füße noch im Wallis Park im Leisee, bevor wir eine kleine Abkürzug mit der kostenlosen Shuttlebahn zur Sunnegga Bahn nehmen, um uns einen weiteren Aufstieg auf der Schotterstraße zu ersparen.
Zusätzliche Infos zur Strecke
Anforderungsprofil:
Eine familienfreundliche Tour, die immer wieder zum Verweilen an den verschiedenen Seen, zum Picknick und auch zum Schwimmen einlädt. Meist breite Schotterwege, ab Sunnegga kann man entweder auf der asphaltierten Straße oder auf dem parallel verlaufenden Wanderpfad laufen (der natürlich viel schöner ist :)…). In den Sommermonaten „Wanderautobahn“-Feeling, relativ viele Touristen, von denen viele aber nicht die ganze Tour wandern, sondern wieder umkehren und mit der Bahn runterfahren. Insgesamt geht es immer gut bergab (außer, man läuft entgegengesetzt), nur am Ende ist ein kurzes Stück starker Anstieg, der aber gut mit normaler Kondition machbar ist.
Einkehr: Unterwegs auf ca. halber Strecke gibt es eine Einkehrmöglichkeit, aber diese haben wir nicht genutzt. Die meisten Familien machen an den Seen Picknick oder verbringen noch etwas Zeit im Wallis Park am Leisee.
Wetter: Morgens noch neblig trüb, mittags pralle Sonne. Immer, immer über das Wetter in den Bergen vor der Tour informieren! Es kann sich sehr schnell ändern, sowohl von schlecht zu gut als auch andersrum.
Bewertung: Für mich eine schöne Wanderung, grade auch für Einsteiger in alpines Wandern durch die gute Ausschilderung und einfache Streckenführung geeignet; familienfreundlich und geeignet für Kinder ab sechs Jahren. Viele tolle Aussichten auf relativ kurzer Strecke. Einzelne Pfadwege, auf denen man trittsicher sein sollte; ggf. Wanderstöcke empfohlen.