Ich hatte ja schon an anderer Stelle (nämlich => hier) darüber geschrieben, was in Deutschland notwendig ist, um deutsche Dokumente in den Emiraten legalisieren zu lassen. Vor ein paar Tagen war ich beim Außenministerium in Dubai, und die ganze Prozedur war eigentlich ganz einfach:
Meine Dokumente, die in Deutschland von der Emiratischen Botschaft beglaubigt legalisiert wurden, habe ich dabei. Gegen 11:00 Vormittags komme ich beim Außenministerium an, und werde, bevor ich mich an der Rezeption erkundigen kann, wie und wo ich hin muss, erstmal gescannt. Anschließend drückt mir ein Mitarbeiter eine Nummer in die Hand (053) und verweist mich an den Schalter, wo ich die Bearbeitung der Dokumente vorher bezahlen soll. Als Frau habe ich hier den Vorteil, am Damenschalter bezahlen zu können…an dem ich die Einzige bin.
! Pro Dokument (Zeugnis) fallen ca. 150 DRH an, die aktuellen Preise stehen auch auf der Webseite des Ministeriums.
Nachdem ich bezahlt habe, setze ich mich wie aufgefordert in die Wartehalle (das Geschlechterverhältnis beträgt geschätzt 200 Männer zu max. 10 Frauen), starre auf die Anzeigentafel und mache mir so meine Gedanken, warum sich nur Zahlen über 100 ändern.
Zusammen mit zwei weiteren Frauen aus Deutschland, die ich in der Wartehalle treffe, wenden wir uns an einen besetzten Schalter (Nummer hin oder her) – der Mann dort verweist uns an die einzige Mitarbeiterin, vor der wir uns demonstrativ aufbauen. …und schwupps, werden wir drangenommen (Nummer hin order her). Sicher nicht die feine englische Art, aber so nehmen wir immerhin den Männern, die sich im Wartebereich für Frauen auf den Sitzen breit gemacht haben, nicht die Plätze weg ; :happy:.
Für mich als Frau hat es in dem Amt mit ein bisschen Dreistigkeit ca. eine halbe Stunde gedauert, als Mann würde ich da mindestens noch 2 Stunden draufschlagen….oder Männer: schickt eure Frauen und wartet draußen.
Wichtig: Das Ministerum schließt normalerweise gegen 13 oder 14 Uhr, am besten vormittags hingehen. Außerdem ist die Parkplatzsituation dort miserabel, weil noch diverse Botschaften drumherum liegen. Daher bietet es sich an, entweder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen, oder etwas weiter weg zu parken und zu laufen. Der Eingang zum Attestation Service befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes.
Hinweis (11/10/2014): Das Ministry of Foreign Affairs kontrolliert/ bestätigt nicht die Gleichwertigkeit von Hochschulabschlüssen, etc. – dazu muss man dann mit den jeweiligen Dokumenten zu den anderen entsprechenden Ministerien (z.B. Ministry of Higher Education für Hochschulabschlüsse und Ministry of Education für Schulabschlüsse)
Hallo! Vielen Dank erstmal für Deine Informationen, die sehr hilfreich waren. Zwei Anmerkungen meinerseits: Du schreibst „Meine Dokumente, die in Deutschland von der Emiratischen Botschaft beglaubigt wurden, „. Ich denke, du meintest hier legalisiert, nicht beglaubigt. Richtig?
Ich wollte außerdem noch fragen wie, wo und für wie viel Geld Du letzten Endes die deutschsprachigen Dokumente übersetzt hast?
Vielen Dank und liebe Grüße!
Hallo Auswanderer! Ja richtig, ich meinte legalisiert; das werde ich gleich berichtigen. Froh bin ich, auf eine Übersetzung der meisten Dokumente in Deutschland verzichtet zu haben, denn die wird hier evt. nicht anerkannt (je nachdem, wen man bei der Behörde erwischt). Ich habe meine Dokumente hier von einer deutschen Übersetzerin übersetzen lassen, die vom deutschen Konsulat in Dubai anerkannt wird, und selbst damit habe ich bei den emiratischen Behörden Probleme gehabt (die Dokumente wurden ohne Konsulatsstempel nicht anerkannt…jetzt bemühe ich mich grade um den Konsulatsstempel, den Tipp habe ich von der Übersetzerin erhalten). Das Ministry of Justice, bei dem ich am Ende mit meinen Übersetzungen gelandet bin, hat mir einen Übersetzer empfohlen, der mit ihnen zusammenarbeitet. Ich hoffe jedoch, dass ich mit dem Stempel vom deutschen Konsulat um eine erneute Übersetzung herumkomme. Bisher hat mich die Übersetzung von drei Dokumenten mit insgesamt hm ich glaube 9 Seiten etwa 1500 Dirham (grob 300 Euro) gekostet (das sind die reinen Übersetzungskosten, Kosten bei den Ministerien hier und in Deutschland nicht eingeschlossen).
Ach so, mir ist noch etwas eingefallen: Ich weiß nicht, um welche Dokumente es bei dir geht, aber wenn es sich um die Anerkennung von Hochschulabschlüssen handelt, bring dein Abizeugnis und die Notenspiegel von Klasse 9-13 (bzw. 8-12) und Transkripte (Auflistung deiner Kurse einschließlich Abschlussnoten) mit …vielleicht wirst du sie nicht brauchen, aber vielleicht doch (so geht es mir grade, und das Ganze hat einen Domino-Effekt…kennst du das Haus der Verrückten aus Asterix?)
Viele Grüße!
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