Eine Reise ist ein Schatz und ein Buch eine Schatzkiste
Eine Reise ist ein Schatz und ein Buch eine Schatzkiste

Eine Reise ist ein Schatz und ein Buch eine Schatzkiste

Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.

Kurt Tucholsky

Ganz schön lange her! Ich blättere durch die Seiten und muss schmunzeln. Da ist die errungene Urkunde nach dem Shuffleboard-Spiel an Board direkt danach vom Wind in das Meer geweht worden. Wie gewonnen…

Und wie hält man eigentlich Glück fest?

Jede Reise ist eine besondere Reise. Beschaulich, aufregend, anstrengend, lustig, nachdenklich, wundersam oder wunderbar. Und jede meiner Reisen ist ein Stück meiner Erinnerung und meist ein großer Schatz. Während der Reise wird geschaut, gestaunt, gefilmt und fotografiert, in der Bemühung, so viel wie möglich von dem Glück festzuhalten. Und was bleibt? Alte Urlaubsfotos, auf Papier gedruckt, die mir dann und wann in die Hände fallen. Die weitergeben werden, von Hand zu Hand und jeder, der auf der Reise dabei war, erinnert sich ein wenig – und anders. Und die Reise setzt sich als Mosaik wieder zusammen. Irgendwann – so zwischen Festplatte C: und D: – war eine Zeit, in der die Fotos nur noch auf dem PC gelandet sind. Dort sind sie nicht verstaubt, aber in der Datenflut verschwunden. Mein Glück, irgendwo als binäre Zahl.

Die Bilder wecken Reiseemotionen und ein Gefühl von Dankbarkeit.

Vor einigen Jahren habe ich begonnen, Urlaubsfotos wieder auszudrucken. Erst nur als Foto, dann als Fotobuch, und inzwischen habe ich eine Büchersammlung im Bücherregal, die immer wieder in die Hand genommen und angeschaut wird. Schon während einer Reise schreibe ich Texte und Gedankenschnipsel, die mit in das Buch hineinkommen. Und manchmal, nach Jahren, stolpere ich über Erlebnisse, die ich so gar nicht mehr präsent in Erinnerung hatte – und reise in Gedanken neu.

Der folgende Text ist eine Fotobuchvorstellung – und ist darum als Werbung zu kennzeichnen: Achtung, Werbung. Ihr kennt das.

Fotobuchanbieter – Sand am Meer ist nichts dagegen

Ich habe inzwischen einige Fotobuchanbieter durch: Cewe (DM), Polarsteps (eine App, die die Reise trackt und ein Fotobuch generiert), Pixum (klassischer Fotoprodukte Anbieter), Saal digital… – vielleicht schreibe ich irgendwann noch einmal einen allumfassenden non-plus-ultra Vergleich.

Aber eigentlich ist die Geschichte kurz: Bei den gängigen Fotobüchern, die nicht auf Fotopapier gedruckt sind, ist der Druck meist pixelig, egal wie hochauflösend das Bild war. Schon mehrmals habe ich mich geärgert, wenn selbst die von den Anbietern zur Verfügung gestellten Dekocliparts in den Büchern pixelig gedruckt waren, auch bei Fotobüchern, die gut ihre 50 Euro aufwärts gekostet haben. Kaum Anpassungsmöglichkeiten (Polarsteps), dünnes Papier, komische Farben…

Als Selbergestalterin lege ich Wert auf eine Software, in der ich das gesamte Buchdesign ohne Vorlagen selbst gestalten kann. Tools zum Ausrichten und Verteilen der Bilder, zu Schriften und Collagen sind mir wichtig. Tolle bunte Vorlagen nicht so sehr (aber schön, wenn sie da sind). Der Bestellprozess soll einfach sein, ohne mehrfache Abstürze beim Hochladen der Bilder, ohne versteckte Zusatzkosten, die man erst zu sehen bekommt, wenn man bereits Stunden an einem Buch gearbeitet hat.

Hängen geblieben bin ich bei Saal digital, die höherpreisig sind, aber eine Qualität liefern, die mich umhaut. Meine letzen beiden Bücher (Rom und Großbritannien) sind bei Saal entstanden, einmal von mir als normales Fotobuch und danach einmal von Saal als Fotobuch Professional Line gesponsort. Und weil in 2020 die Reisen etwas mau waren, habe ich kurzerhand eine Reise von 2013, die bisher nur auf Festplatte ihre Erinnerung bewahrt hat, in der Professional Line „verbucht“.

Großbritannien 2013 – einmal hochglanzpoliert bitte.

Als die Briefträgerin mir das Buchpaket überreicht, ich das Buch ungeduldig aus dem Karton zerre und den ersten Blick auf das Cover werfe: Enttäuschung! Völlig zerkratzt! Das soll der tolle Acrylglascoverdeckel sein? Aber dann der Aha-Effekt, als die Schutzfolie abgezogen ist. Ganz wunderbar! Und mit dem Kunstlederrücken sehr schick. Beim Beautycontest meiner Fotobücher definitiv in der engeren Wahl.

Besonders aber überzeugen die inneren Werte. Ich bin inzwischen ein großer Fan der Layflat-Bindung (die es eigentlich bei allen großen Fotoanbietern gibt), bei der Fotos auf flachen Seiten auch über zwei Seiten dargestellt werden können, ohne, dass es Mittig einen Bruch oder verdeckte Bildteile gibt. Es macht einfach unheimlich Spaß, sich so große Bilder anzusehen, wenn diese dann auf stabilem Fotopapier entwickelt und nicht nur auf dünne Seiten gedruckt sind.

Die Druckqualität von Saal auf Fotopapier ist beeindruckend, vorausgesetzt, die Bilder sind beim Hochladen in der Software in entsprechender Qualität. Da pixelt nichts. Die Farben, Kontast, Schrärfe, Bilddetails sind so, wie sie sein sollen, und wer professionell arbeiten möchte, kann entsprechende ICC-Profile für die richtige Farbwiedergabe nutzen. Mir reicht es, meine in Lightroom bearbeiteten Bilder so wie sie sind in die Software zu laden und mich darauf verlassen zu können, dass mir die automatische Bildverbesserung der Software nicht alles durcheinander haut (durchaus schon passiert – was dann zu dunklen oder verfärbten Bildern in anderen Fotobüchern geführt hat).

Die Software – drei Wege zum Ziel

Meist haben die Fotobuchanbieter ihre eigene Software, in der das Fotobuch erstellt wird und dann darüber zur Entwicklung direkt an den Anbieter hochgeladen wird. Bei Saal kann man entweder eine PDF hochladen, die mobile App oder die Saal Design Software nutzen.

Mir ist eine hohe Anpassbarkeit der Layouts wichtig, einschließlich guter Textfunktionen (Fonts, Ausrichtung) und Funktionen zur genauen Anordnung der Bilder, sonst kommt der Monk durch. Und da ich gerne meine eigenen Layouts entwerfe, statt die vorgegebenen Vorlagen zu nutzen, sitze ich meist Stunden daran, ein Fotobuch zu erstellen.

Die Einarbeitung in die Saal Software habe ich als komplexer als bei anderen Softwareprogrammen empfunden, die Menüführungen nicht so intuitiv, sodass ich anfangs viel Zeit damit verbracht habe, zu suchen. Leider gibt es auch keine direkte „Schnellhilfe“, die sich über das Programm aufrufen lässt. Wer gerne individuell designen möchte, kann einmal auf https://www.saal-digital.de/fotobuch/fotobuch-erstellen/ vorbeischauen – hier gibt es ein paar hilfreiche Tricks, z.B. wie man, leider erst über einen Umweg über die Softwareinstellunge, auch Systemschriften im Fotobuch nutzen kann. Natürlich gibt es auch vorgefertigte Layouts und die Option, mit wenigen Klicks das Fotobuch generieren zu lassen, nachdem man die Bilder bestimmt hat, die Auswahl ist jedoch im Vergleich zu anderen Anbietern eher begrenzt.

Ich schätze, bei aller Komplexität, die Freiheit der Software, mein Fotobuch genau so gestalten zu können, wie ich es mir vorstelle. Lediglich bei den zur Verfügung gestellten Cliparts könnten einmal ein paar neue Designs dazukommen – die aktuellen erinnern irgendwie sehr an die alten Clipartsammlungen aus Word.

Die Eckdaten

Fotobuchart: Professional Line 30×21
Besonderheit: Acyrlglasdeckel und Kunstlederrücken, keine Aufdrucke der Firma auf Buchdeckel oder -rücken
Seitenzahl: 38, Fotopapier in Layflatbindung, hochglanz
Kosten: 101,14 €; dank Gutschein nur 1,14 €
Software: eigene Software – viele Gestaltungsmöglichkeiten, aber in der Anwendung nicht immer intuitiv, Hilfe begrenzt
Fazit: Fantastische Qualität zu einem sehr hohen Preis. In der Zunkunft werde ich meine Fotobücher weiterhin bei Saal drucken lassen, weil die Qualität im Verlgeich zu meinen anderen Fotobüchern wirklich brilliant ist. Auf die „Luxus“- Variante werde ich jedoch verzichten: Das Acrylglascover ist schön, aber eigentlich auch nur dann, wenn man das Buch aufstellt – meine Bücher liegen im Regal, da zerkratzt es sicher eh nach einer Zeit. Auch die Lederbindung benötige ich nicht. Von außen reicht mir persönlich ein ganz normales Buchcover; aber die inneren Werte müssen stimmen.

Was ist der Mensch anderes, als eine Summe der Erinnerungen, die er in die Zukunft trägt?

2 Kommentare

  1. Kasia

    Liebe Sandra,

    also, was das Thema Fotobücher angeht, so waren sie der Einstieg zu meinem Blog, dem digitalen Sammeln und Speichern von Erlebnissen sowohl in Bild- als auch in Textform. Dabei habe ich unzählige Fotobuch-Softwares ausprobiert, von CEWE (ganz okay) über Rossmann (nicht so gut) und auch ein paar unbekanntere. Genau wie du saß ich stundenlang da und habe gewerkelt – so etwas zieht einen schon rein. Doch mit dem Thema bin ich schon lange durch, einfach weil es irgendwann zu viele Reisen (und zu viele Fotobücher) wurden. Ich mag die Möglichkeit, alles digital abzuspeichern, das ist so platzsparend. Als ein Mensch, der sehr häufig in seinem Leben umgezogen ist, versuche ich, so wenig Dinge wie möglich anzuhäufen. Allein schon meine Bücherbestände machen mir Angst (ich lese sehr viel…), ich habe schon Angst vor dem nächsten Umzug. Da ist mir der Blog als Medium lieber…

    Dir noch liebe Grüße und ganz viel Spaß mit deinen Fotobüchern, ich weiß ja, wieviel Freude die machen können 🙂

    Kasia

    1. Liebe Kasia,

      ich verstehe dich absolut. Bücher musste ich schon eimal auswanderungsbedingt aussortieren, die übriggebliebenen Bücher habe ich in Bananenkartons per Post verschickt (leider ist ein Karton verschollen, die Bücher kaufe ich grade so nach und nach wieder, wenn ich sie finde). Bei mir landet auch nicht jede Reise im Fotobuch, nur Reisen, die aus bestimmten Gründen eine ganz besondere Bedeutung für mich haben. Ich mag das Reale, Konkrete an Büchern. Bei digitalen Dingen habe ich immer das Gefühl, sie sind weg (aus dem Sinn oder tatsächlich mal gelöscht).

      Steht denn bald noch ein Umzug an?

      Liebe Grüße!

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