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Das Spielzeug an sich ist Nebensache, die phantasievolle Beschäftigung damit ist alles.
– Peter Rosegger (1843 – 1918
Im Spielzeugmuseum
Da sitzen sie. Die Puppen, die Püppchen, die Bären, die Kasperlefiguren. Und da bin ich, mitten in einer Zeitreise.
Spielzeug aus vergangenen Zeiten umgibt mich, bis unter die Decke stapeln sich Puppenstuben, Puppenwagen, Bären, Klein- und Großfiguren… es gibt so manches Kurioses und einzelne Dinge, die es glücklicherweise so heute nicht mehr als Spielzeug gibt. So viel Spielzeug aus vergangener Zeit ist hier liebevoll zusammengetragen von Frau Gutersohn, der Besitzerin dieses Spielzeugschatzes. Die Etagen sind verwinkelt und bieten viele Überraschungen. Nichts ist steril, es duftet nach Staub und Zeit und Alt; die Vitrinen sind voll.
Alle Spielsachen sind ein Spiegel ihrer politischen und gesellschaftlichen Zeit – Spielzeug für Buben, Spielzeug für Mädchen – Zinnsoldat und Puppenküche. Schwarze Puppe – weiße Puppe. Spielzeug als Spiegel von Stereotypen, von Rassismus, von gesellschaftlichen Systemen.
Die Puppensammlung gruselt mich ein bisschen und ich bekomme Ideen von ‚Nachts im Museum‘. Zu viel Fantasie. Über der Schulbank hängt eine Sütterlinbuchstabentafel und im nachgestellten Klassenzimmer versuche ich, Texte in den ausgestellten Heften zu entziffern.
Für junge Besucher ist es erstaunlich, vielleicht amüsant, womit ältere Generationen ohne jede Technik ihre Zeit verbracht haben. Für die älteren Generationen ist es Kindheitserinnerung und nostalgisches Schwärmen. Bei Fragen zu den Ausstellungsstücken und ihrer Geschichte hilft die Besitzerin dieses kleinen Museumsschmuckstückes – und am Ende des Rundganges durch zwei Etagen des alten Hauses erzählt sie eine Geschichte zur kleinen Sonderausstellung mit besonderem Themenbezug. Vieles hier ist selbstgemacht, von der Kulisse aus Pappe bis zum Puppengewand.
Hinsetzen, lauschen, Kind sein. Die Geschichte beginnt…
Allgemeine Informationen
Anfahrt: Sehr gut mit dem Auto, parken kann man direkt vor der Tür. Adresse: Auf der Kirchwiese 1 in Rhede. Weitere Infos unter: max-u-moritz.de. Auch gut als Fahrradausflugsziel im Münsterland geeignet.
Eintritt und Öffnungszeiten: Aktuell pro Erwachsenem 4€ (Stand Juni 2024), Öffnungszeiten ab 15.00 Uhr nachmittags. Aktuelle Infos auf der Webseite.
Barrierefreiheit: Leider nein. Es gibt Treppen und Stufen zu bewältigen, die Räume sind eng.
Für Kinder geeignet?: Ja 🙂 Es gibt vieles zu Schauen, kaum Informationstafeln. Eher stöbern und entdecken, kein Platz zum Rennen :).
Und sonst?: Klare Empfehlung! Hier kann man ganz wunderbar einen verregneten Nachmittag überbrücken. Ein prima Ausflugsziel in NRW für Ferien vor der Haustür!
